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Wenn in Nordamerika gestreikt werden sollte, will Paul Stastny für Nürnberg spielen.
Eurolanche.com, Worldwide, eurolanche@eurolanche.com
12/09/2012 - 17:00
Ein NHL-Star für die Ice Tigers?

Nach 90 Minuten war am Freitag in New York schon wieder alles vorbei. Das ist eine weitere schlechte Nachricht für die Eishockeyfans zwischen Boston, Miami und Vancouver. Die Gewerkschaft der Spieler der National Hockey League (NHLPA) und die Vertreter der Team-Eigner der 30 Klubs der besten Eishockeyliga der Welt hatten sich schließlich nicht zum Fußballspielen getroffen. Am Freitag ging es nur um Kleinigkeiten im neuen Arbeitstarifvertrag der NHL – und dass auch dieses Treffen erfolglos blieb, macht es eher unwahrscheinlich, dass sich die NHLPA und die Klubs bis 15. September im Großen und Ganzen werden einigen können. Und so droht Nordamerika ab dem 16. September ein weiterer Eishockey-Streik – es wäre der dritte in den vergangenen 20 Jahren.
Für die Deutsche Eishockey-Liga wäre es ein Feiertag. 1994, als die Klubs ihre Spieler zum ersten Mal aussperrten, entschieden sich zehn NHL-Stars den Streik in der DEL zu überbrücken, darunter Pavel Bure und Brendan Shanahan. Zehn Jahre später, als die NHL ein ganzes Jahr aussetzte, waren es sieben. Und auch diesmal gilt es bereits als sicher, dass die deutschen Nationalspieler Dennis Seidenberg und Marcel Goc mit ihren Brüdern Yannic und Nicolai für die Mannheimer Adler und der Krefelder Christian Ehrhoff für seinen Heimatklub auflaufen würden. Und auch die Fans der Ice Tigers dürfen sich diesmal freuen: Nach Informationen dieser Zeitung würde Paul Stastny, US-Nationalspieler, hochbezahlter Mittelstürmer der Colorado Avalanche und Bruder des Nürnbergers Yan Stastny, im Falle eines Lock-Outs nach Nürnberg wechseln.
Lorenz Funk wollte diese Personalie weder bestätigen noch dementieren, bekundete aber immerhin Interesse an der Verpflichtung mindestens eines NHL-Spielers. Der Sportdirektor kennt die positiven Effekte schließlich aus eigener Erfahrung. Funk spielte einst drei Partien an der Seite von Shanahan für die Düsseldorfer EG, „Shanny hat überragend gespielt und jeder von uns wollte ihm damals zeigen, dass er mit einem millionenschweren Star mithalten kann“.
Zudem würden die Ice Tigers kein allzu großes Risiko eingehen. Nach der bevorstehenden Einbürgerung von Neuzugang Brett Festerling kann der Klub noch immer drei Ausländerlizenzen vergeben und noch immer einen weiteren Ausländer einsetzen. Sollten sich die Gewerkschaft und die Eigner also doch noch einigen und Stastny zurück nach Denver wechseln, könnten die Ice Tigers noch immer auf Verletzungen oder Formschwächen reagieren. Und vielleicht bleibt es noch nicht einmal bei der Familienzusammenführung. Von den deutschen Verteidigern Alexander Sulzer und Korbinian Holzer weiß man noch nicht, für welchen Klub sie ab dem 16. September spielen würden, mit beiden steht Funk jedoch schon seit Jahresbeginn in Kontakt.
-- Sebastian Böhm für Nürnberger Nachrichten --
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12/09/2012 - 17:00