Eurolanche

Der Kampf um die Playoffs

Spannender könnte es kaum sein. Als Alex Tanguay letzte Nacht mit seinem neuen Team, den Arizona Coyotes, ins Pepsi Center zu Denver zurückkehrte, hatten die Colorado Avalanche die Chance durch einen Sieg mit den Minnesota Wild auf dem letzten Playoff-Platz der Western Conference gleichzuziehen. Tore von Shawn Matthias, Matt Duchene und Mikhail Grigorenko, sowie 37 Saves von Semyon Varlamov, der nach einer kurzen Formkrise und einer damit verbundenen Zwangspause wieder das Tor der Avs hütete, führten hierbei zu einem souveränen 3:1-Erfolg.

14 Spiele vor Ende der Regular Season befinden sich Minnesota und Colorado in einer kniffligen Situation. In der starken Central Division liegen beide zwar "nur" auf dem fünften und sechsten Rang, - die Chicago Blackhawks, Dallas Stars und St. Louis Blues belegen die ersten drei Plätze und sind für beide unerreichbar weit davongezogen - im Kampf um die zwei Wildcard Spots scheinen sie allerdings, gemeinsam mit den Nashville Predators, die Konkurrenz aus der Pacific Division auszustechen. Nashville belegt dabei mit 78 Punkten den ersten, die Wild mit 72 den zweiten Wildcard-Platz. Die Avalanche liegen in diesem Moment, ebenfalls mit 72 Punkten, auf dem ersten Nicht-Playoff-Platz, da sie bereits ein Spiel mehr absolviert haben als Minnesota. Die darauffolgenden Teams aus Vancouver und Arizona sind bereits zehn Punkte hinter Minnesota und Colorado, so dass davon auszugehen ist, dass am Ende der Saison gleich fünf Vertreter aus der Central, und nur drei aus der Pacific Division die Playoffs erreichen werden. Die Frage wird sein ob auch Colorado sich schlussendlich unter diesen fünf Vertretern wiederfindet.

In dieser engen Situation wird es für die Avalanche darauf ankommen ihr Spiel zu stabilisieren. Gerade in den letzten Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten aus Nashville und Minnesota, aber auch im Stadium Series Game gegen die Detroit Red Wings, schaffte man es nicht enge Spiele für sich zu entscheiden. Speziell das letzte Drittel war hierbei oftmals ein großer Stolperstein. So führte man gegen die Predators und die Red Wings nach 40 Minuten noch, konnte letztlich aber trotzdem keine Zähler mitnehmen. Eine entscheidende Rolle wird hierbei auch Semyon Varlamov spielen. Ist der Torhüter in Bestform, kann er in knappen Partien der ausschlaggebende Faktor sein. Seine Leistung gegen die Coyotes macht hierbei Mut, konnte er doch über 97% der Schüsse auf sein Tor abwehren und eine sehr souveräne Leistung zeigen. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg könnte durchaus auch der Beitrag sein, den die Neuzugänge der Avs leisten. Sowohl Mikkel Boedker, als auch Shawn Matthias konnten bisher einen großen Teil zum Offensivspiel der Avalanche beitragen und dadurch mehr Tiefe und Ausgeglichenheit in das Line-Up bringen.

In der Nacht vom 09. auf den 10. März beschließen die Avs um 04:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit mit dem Spiel gegen die Anaheim Ducks eine Serie von vier Heimspielen bevor es dann auf einen Road Trip von ebenfalls vier Spielen durch Western Canada geht, in dessen Rahmen man mit den Winnipeg Jets, den Vancouver Canucks, den Calgary Flames und den Edmonton Oilers ausschließlich auf Teams trifft, die nicht mehr um einen Playoff-Platz kämpfen. In diesen Spielen gilt es sich eine gute Ausgangsposition zu erspielen, da man in der absoluten Endphase der Saison noch gegen die Topteams der Washington Capitals, Dallas Stars und St Louis Blues antreten muss, und zusätzlich auch noch auf die direkten Konkurrenten aus Nashville und Minnesota trifft.

Spätestens am 09. April, wenn die Avalanche ihr letztes Hauptrundenspiel gegen die Ducks aus Anaheim bestreiten, wird sich entscheiden ob es dieses Jahr Playoff-Eishockey in Denver zu sehen geben wird. Bis dahin liegt es an den Avs jedes einzelne Spiel mit jener Konzentration und Intensität anzugehen, welche eigentlich ebenjene Play-Offs ausmachen.